Standards gegen Green Washing<\/h4>\n\n\n\n

Gr\u00fcne und nachhaltige Anleihen bilden ein boomendes Segment des Anleihemarktes: Die weltweiten Emissionen f\u00fcr diese relativ neue Finanzierungsm\u00f6glichkeit f\u00fcr Unternehmen w\u00e4chst kontinuierlich und hat f\u00fcr 2017 laut der Climate Bonds Initiative erstmalig ein Volumen von 100 Milliarden Dollar \u00fcberschritten.<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Green Bonds versprechen, ausschlie\u00dflich Projekte zu finanzieren, die einen Beitrag zur Nachhaltigen Entwicklung leisten. Dieses Versprechen lockt Investoren, die sich selbst einer nachhaltigen Anlagepolitik verschrieben haben. Was genau sich hinter einem \u201eGreen Bond\u201c verbirgt beziehungsweise verbergen sollte, ist derzeit aber nicht klar geregelt. Um hier keinen Vertrauensverlust bei Investoren zu erleiden und dem Vorwurf des Green Washing zu begegnen, bedarf es anerkannter Standards, nach denen Green Bonds bewertet werden k\u00f6nnen und unabh\u00e4ngige Pr\u00fcfer, die diese Bewertung durchf\u00fchren. Diesem Verst\u00e4ndnis folgend, haben sich Anfang 2014 eine Reihe von Emittenten, Emissionsbanken und Investoren zusammengeschlossen und die Green Bond Principles (GBP) entwickelt: Dieser meistverbreitete, freiwillige Standard umfasst vier Kernpunkte: die Verwendung der Emissionserl\u00f6se, den Prozess der Projektbewertung und -auswahl, das Management der Erl\u00f6se und die Berichterstattung.<\/p>\n\n\n\n

Eine Reihe von Nachhaltigkeits-Ratingagenturen \u2013 darunter auch die f\u00fchrende europ\u00e4ische Agentur Vigeo Eiris \u2013 haben dieses Thema schnell f\u00fcr sich entdeckt und diesen Prozess aktiv mitgestaltet. Sie fertigen sogenannte Second Party Opinions (SPOs) zu Green Bonds in \u00dcbereinstimmung mit den GBP an. Diese Zweitmeinungen von unabh\u00e4ngigen Dritten sollen zur Transparenz und dadurch zu einer st\u00e4rkeren Glaubw\u00fcrdigkeit von Green Bonds beitragen, auch um deren Marktentwicklung langfristig zu stabilisieren. In den Vigeo Eiris-SPOs, die f\u00fcr deutschsprachige Emittenten in Zusammenarbeit mit imug rating durchgef\u00fchrt werden, wird zus\u00e4tzlich zur Emission auch der Emittent selbst bewertet. Dies bietet Investoren eine breite Informationsbasis f\u00fcr die Investitionsentscheidung. Durch die Analyse und Bewertung sowohl der ESG-Aktivit\u00e4ten des Emittenten als auch der Verwendung der Emissionserl\u00f6se kann differenziert entschieden werden: Soll prim\u00e4r ein Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung geleistet werden, indem beispielsweise Umwelttechnologien gef\u00f6rdert werden? Oder sollen Investments auch wirklich nur an Emittenten flie\u00dfen, die auch als Unternehmen eine gute Nachhaltigkeitsperformance vorweisen? \u00c4hnlich wie der Markt f\u00fcr Green Bonds steckt auch die Bewertung und Berichterstattung dazu noch in den Anf\u00e4ngen. Hier gilt es, die begonnene Standardisierung voranzutreiben und wesentliche Aspekte, wie den tats\u00e4chlichen Impact der finanzierten Projekte, in der Bewertung und Berichterstattung zu etablieren. Nur so l\u00e4sst sich das Vertrauen der Investoren festigen und nur so kann ein echter Beitrag zur Nachhaltigkeit geleistet werden.<\/p>\n\n\n\n

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Dieser Beitrag erschien zuerst in der Rubrik \u201eGreen Bonds: Nicht alles im gr\u00fcnen Bereich\u201c der portfolio institutionell (Ausgabe 01\/2018).<\/strong><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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