Von Isabel Reimann & Marie Schlebusch<\/em><\/p>\n\n\n\n Pensionskassen tragen eine gro\u00dfe Verantwortung: Sie m\u00fcssen f\u00fcr Arbeitnehmer*innen eine solide und planbare Altersvorsorge schaffen. Das ist in der anhaltenden Niedrigzinsphase, angesichts des demografischen Wandels, einer einhaltenden Digitalisierung und hohen regulatorischen Anforderungen, eine gro\u00dfe Herausforderung. Und jetzt kommt auch noch das Thema Nachhaltigkeit? Durch gesellschaftlichen Druck wie Fridays for Future, und nicht zuletzt auch durch regulatorische Anforderungen wie der EU-Taxonomie und den Empfehlungen des BaFin-Merkblatts steigt der Druck, dass Pensionskassen ihre Gelder nun auch nach ESG-Kriterien anlegen. Das hei\u00dft, neben der Altersvorsorge soll nun auch der Erhalt unserer Lebensgrundlagen explizit Teil der Anlagestrategie sein.<\/strong><\/p>\n\n\n\n 2018 verwalteten Pensionskassen in Deutschland einen Kapitalanlagebestand von circa 170 Milliarden Euro. Allein die drei gr\u00f6\u00dften Pensionskassen in Deutschland \u2013 der BVV Versicherungsverein des Bankgewerbes, die Allianz PK AG und die Bayer-Pensionskasse \u2013 verwalten rund 49 Milliarden Euro. Es wird au\u00dferdem prognostiziert, dass der Kapitalanlagewert steigt, da die Anlage in Pensionskassen zur Altersvorsorge stetig w\u00e4chst \u2013 allein 2017 ist ein Zuwachs von 5,1 Prozent zu verzeichnen. Die Anw\u00e4rterzahl ist in den letzten zw\u00f6lf Jahren um 50 Prozent gestiegen. Der Hebel, eine gesellschaftliche Wirkung mit nachhaltigen Investitionen zu erzielen, ist aufgrund des hohen und verf\u00fcgbaren Kapitalbestands gro\u00df \u2013 und somit auch die gesellschaftliche Verantwortung. Dass die gro\u00dfen Unternehmen ihre Verantwortung f\u00fcr die Gesellschaft wahrnehmen, fordern nicht zuletzt globale Bewegungen von Sch\u00fcler*innen wie Fridays for Future. Auch die EU hat letztes Jahr Richtlinien f\u00fcr Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung herausgegeben, die dieses Jahr auch in Deutschland schon umgesetzt werden.<\/a> Unter der unternehmerischen Vorsicht <\/a>sind gr\u00f6\u00dfere Unternehmen und Gruppen nun angehalten, auch nichtmonet\u00e4re Leistungsindikatoren offenzulegen und zu erkl\u00e4ren. So werden beispielsweise bei der regelm\u00e4\u00dfigen \u00dcberpr\u00fcfung von Anlagegrunds\u00e4tzen institutionelle Anleger verpflichtet, Nachhaltigkeitsaspekte anzugeben. Dies zeigt, dass auch regulatorische Vorgaben immer mehr in Richtung Nachhaltigkeit weisen werden. Aber ist es \u00fcberhaupt m\u00f6glich, dass Pensionsfonds 170 Milliarden nach Nachhaltigkeitsaspekten anlegen, ohne die finanzielle Performance aus dem Blick zu verlieren?<\/p>\n\n\n\n In Deutschland ber\u00fccksichtigen nur wenige Pensionskassen konsequent und transparent nachhaltige Anlagekriterien, wie soziale Grunds\u00e4tze oder Umweltgesichtspunkte. Neben der finanziellen Rendite und somit der Absicherung der Renten der Arbeitnehmer*innen wird die gesellschaftliche Verantwortung der Investitionen nur wenig ber\u00fccksichtigt. Dabei ist gerade hier das Potenzial besonders gro\u00df.<\/p>\n\n\n\n Mit gutem Beispiel geht hier der norwegische Staatspensionsfonds voran, der aus den Investitionen in fossile Brennstoffe aussteigen m\u00f6chte.<\/a> Schon Anfang n\u00e4chsten Jahres sollen die Unternehmen der fossilen Brennstoffindustrie ver\u00f6ffentlicht werden, die nicht weiter unterst\u00fctzt werden. Das ist besonders bemerkenswert, weil Norwegen seinen Wohlstand und Arbeitspl\u00e4tze ebenjener Industrie verdankt. Ein Widerspruch? Eigentlich nicht, denn um die Zukunftsf\u00e4higkeit des Landes zu sichern, muss Norwegen die Energiewende vorantreiben und aus umweltsch\u00e4dlicher Energieproduktion aussteigen.<\/p>\n\n\n\n Auch die Niederlande liegen bei der Ber\u00fccksichtigung von Nachhaltigkeit bei Pensionsfonds weit vorne. Laut der Niederl\u00e4ndischen Vereinigung der Investoren f\u00fcr nachhaltige Entwicklung (VBDO)<\/a>, die die 50 gr\u00f6\u00dften niederl\u00e4ndischen Pensionsfonds untersucht haben, integrieren 13 von ihnen die SDGs in ihre Anlagepolitik. Dabei werden die SDGs meist unterschiedlich priorisiert, je nachdem, welche Thematik als besonders wichtig eingestuft wird. Mit 71 Prozent wird am h\u00e4ufigsten SDG 13 zu Klimaschutz ausgew\u00e4hlt und darin investiert. Das gr\u00f6\u00dfte Hindernis bei der Integration von Nachhaltigkeitskriterien sind fehlende Kenntnisse und Kapazit\u00e4ten sowie die Bedenken \u00fcber finanzielle Rendite durch die Beachtung von SDG-Kriterien. Diese Bedenken sind unbegr\u00fcndet \u2013 vielmehr gilt die Aussage eines niederl\u00e4ndischen Pensionsfonds:<\/p>\n\n\n\n \u201cWe view investment strategies that take into account SDG performance as more stable and, subsequently, providing better long-term returns.\u201d<\/p>\n<\/blockquote>\n\n\n\n Vorreiter sind hier die Asset-Manager PGGM und APG, die f\u00fcr niederl\u00e4ndische Pensionskassen nach einer eigens entwickelten Sustainable-Development-Investments-Taxonomie (SDI-Taxonomie) anlegen. Bemerkenswert ist, dass die zugrundeliegende Systematik frei zug\u00e4nglich ist und explizit zum Nachmachen eingeladen wird. Die entsprechenden Daten, welche Emittenten die strengen Kriterien erf\u00fcllen, liefert unser Netzwerkpartner Vigeo Eiris.<\/p>\n\n\n\n170 Milliarden Euro wollen allein in Deutschland nachhaltig angelegt sein \u2013 Tendenz steigend<\/h4>\n\n\n\n
Nachhaltigkeits-Vorreiter finden sich meist im Ausland<\/h4>\n\n\n\n
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Auch in Deutschland gibt es Leuchtt\u00fcrme<\/h4>\n\n\n\n