Kirsten Hahn absolvierte ihr Diplom in Betriebswirtschaftslehre und ihren Master im Studiengang Nachhaltiges Tourismusmanagement. Zuvor arbeitete sie als Controllerin und freiberuflich für das CDP. Seit 2015 ist Kirsten Hahn bei imug rating als Sustainability Analyst tätig.
Woran arbeitest Du jetzt gerade bzw. was ist dein Schwerpunkt?
Meine Schwerpunkte als Sustainability Analyst liegen in der Analyse und Bewertung von Unternehmen, Gebietskörperschaften sowie Fonds. Dabei verantworte ich verschiedene Projekte im Investorenbereich. Ein Fokus meiner Analysetätigkeit liegt im Projekt FairWorldFonds, ein von Brot für die Welt, Union Investment und anderen Akteuren aufgestellter Nachhaltigkeitsfonds, für den imug rating als Methodik- und Researchpartner beauftragt ist. Zudem startet gerade das jährliche Bundesländerrating, für das ich verantwortlich bin.
Im Rahmen unserer maßgeschneiderten Lösungen und Beratungsleistungen befasse ich mich zudem mit der Betreuung von Kunden auf ihrem Weg hin zu einer nachhaltigen Anlagestrategie. Dabei geht es unter anderem um die Entwicklung und Pflege von Anlagestrategien auf Basis von Ausschlusskriterien, ESG-Ratings, Sustainable Development Goals, dem Pariser Klimaziel und den Anforderungen von SRI-Labeln.
Aufgrund der aktuellen Sustainable-Finance-Aktivitäten sowohl auf europäischer als auch nationaler Ebene unterstütze ich unsere Kunden auch beim Umgang mit den regulatorischen Anforderungen.
Warum hast Du einen Beruf mit dem Fokus Nachhaltigkeit gewählt?
In meinem Betriebswirtschaftsstudium habe ich vor allem gelernt, wie man mit minimaler Leistung, maximalen Gewinn erzielen kann. Soziale, ökologische oder ethische Aspekte haben mir dabei gänzlich gefehlt. Ich brauchte danach eine Auszeit und die fand ich, ähnlich wie unsere Kollegin Christina Tyca, als Schleswig-Holsteinerin im Nationalparkzentrum Wattenmeer. Als Wattführerin habe ich dort Schulklassen das einmalige Ökosystem nähergebracht. Dies war der Schlüsselmoment für mich, bei dem mir klar wurde, dass ich in meiner späteren beruflichen Tätigkeit einen Beitrag zum Schutze dieser faszinierenden Natur leisten will.
Also nahm ich einen Master im Nachhaltigkeitsmanagement auf und bekam als Absolventin die Möglichkeit, erste Projekterfahrungen beim Carbon Disclosure Project (CDP) zu sammeln. Dabei ging es um Studien zum Thema Klimawandelanpassung und Vermeidung im Energie-, Transport- und Logistiksektor.
Heute bin ich froh, dass ich meine Expertise bei imug rating einsetzen kann. Für mich gehören Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit inzwischen unabdingbar miteinander verknüpft.
Was ist dein persönlicher Klimakiller und dein Beitrag, um dem entgegenzuwirken?
Bequemlichkeit und Gewohnheit stehen meist im Weg, um ein klimafreundliches Konsumverhalten zu adaptieren. Und daher sind dies meine persönlichen Klimakiller.
Ich spreche hier aus Erfahrung, da sich meine Denkweise diesbezüglich in den letzten Jahren geändert hat. Ich mag modische Kleidung, reise gerne und liebe leckeres Essen – also typische Klimakiller, wenn man nicht bewusst auf ein klimafreundliches Konsumverhalten achtet.
Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, dass eine Umstellung keinerlei Nachteile mit sich bringt und verantwortungsvoller Konsum erfüllender und gesünder ist. Heute konsumiere ich insgesamt bewusster. Vor allem schätze ich es, wenn ich statt mit dem Auto oder der Bahn, zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sein kann. In meiner Freizeit gehe ich am liebsten wandern, schwimmen und in die Natur – dafür muss man meist nicht weit fahren. Deutschland hat diesbezüglich viel zu bieten.