Christina Tyca unterstützt imug rating als Sustainability Analyst bei der Bewertung von Unternehmen nach Nachhaltigkeitskriterien und der Erstellung von Second Party Opinions (SPOs) zu nachhaltigen Anleiheemissionen. Nach Abschluss ihres Bachelors in Umweltwissenschaften (B.Sc.) studierte sie Sustainability, Economics and Management (M.A.) in Oldenburg und London. Währenddessen engagierte sie sich bei der studentischen Unternehmensberatung CARLO Consulting e.V. als Ressortleiterin für den Bereich Quality & Innovation.
Woran arbeitest Du jetzt gerade bzw. was ist dein Schwerpunkt?
Ich arbeite als Sustainability Analyst bei imug rating im Emittentenbereich. Hier bin ich in erster Linie für die Erstellung von Second Party Opinions (SPOs) von nachhaltigen Anleiheemissionen verantwortlich. Dafür überprüfe ich in einem Gutachten, ob der Umweltnutzen der finanzierten Projekte des Emittenten, die implementierten Prozesse sowie die zweckgebundene Verwendung der Erlöse mit den vom Kunden erstellten Rahmenwerk übereinstimmen. Bei unserer Arbeit richten wir uns nach den international anerkannten Standards der International Capital Market Association (ICMA). Unsere unabhängige Verifizierung unterstützt den Emittenten dabei, Transparenz herzustellen und Glaubwürdigkeit am Finanzmarkt zu schaffen.
In diesem dynamischen Feld ist es besonders wichtig, permanent Methodiken und Knowhow zu schärfen, um den Marktanforderungen und den Bedürfnissen innovativer nachhaltiger Emissionen gerecht zu werden. Die erfolgreiche Emission unserer Kunden steht dabei im Fokus unserer Arbeit.
Ein weiterer Schwerpunkt lag in den letzten Monaten auf meiner Weiterbildung zur Anlageberaterin für nachhaltige Investments. Diese habe ich im Juni mit sehr gutem Erfolg abgeschlossen.
Warum hast Du einen Beruf mit dem Fokus Nachhaltigkeit gewählt?
Der Wunsch, in der Nachhaltigkeitsbranche zu arbeiten, hatte seinen Ursprung in meinem Freiwilligendienst beim UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer. Dort habe ich nach meinem Abitur ein Jahr gearbeitet und dabei täglich Schüler- und Erwachsenengruppen die Einzigartigkeit dieses Lebensraums nähergebracht. Die täglichen Touren durch den Nationalpark, Museumsführungen und die Fahrten über die Nordsee haben mich als Botschafterin für dieses sensible Ökosystem sehr geprägt. Diese Zeit hat auch den Willen in mir erweckt, mich für die Schönheit, die uns täglich umgibt, einzusetzen.
Heute bin ich froh, mir über mein naturwissenschaftliches Grundstudium ein Verständnis geschaffen zu haben, wie Prozesse in der Umwelt wirken und die Konsequenzen unseres Handelns zu verstehen. Gleichzeitig wollte ich aber aktiver einen Wandel vorantreiben, der bewirkt, dass unser Handeln mit unserer Umwelt in Einklang steht. In meinem aufbauenden wirtschaftwissenschaftlichen Masterstudium konnte ich das richtige Handwerkzeug erlernen, um heute in meiner täglichen Arbeit einen Beitrag zur nachhaltigen Transformation zu leisten. Und dafür bin ich sehr dankbar.
Was ist dein persönlicher Klimakiller und dein Beitrag, um dem entgegenzuwirken?
Als Ökologin mit dem Schwerpunkt Meeresbiologie habe ich mich mit den Auswirkungen des Klimawandels beschäftigt. Den Einfluss der Wechselwirkungen in natürlichen Ökosystemen zu kennen, hat Verpackungsmüll aus Kunststoffen, wie Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP), zu meinem persönlichen Klimakiller gemacht.
Denn neben der Umweltverschmutzung durch Plastikmüll, gelangt von der Produktion bis zur Entsorgung auch klimaschädliches CO2 in die Atmosphäre. Daher ist mein Ansatz, um dem entgegenzuwirken: bewusster einkaufen! Das bedeutet, dass ich mehr lokal und auch weniger online einkaufe. Ich nutze gerne Jutebeutel oder Gemüsenetze und greife bei losem Obst und Gemüse zu Papiertüten. Repair-Cafés sind auch eine tolle Gelegenheit, um sich technisches Knowhow anzueignen, um damit kaputte Gegenstände zu reparieren, anstatt sie wegzuwerfen.
Ich finde es wichtig, im Sinne einer Kreislaufwirtschaft zu denken und an erster Stelle darauf zu achten, den eigenen Konsum und dadurch Verpackungsmüll zu reduzieren. Auf diese Weise kann jede*r dazu beitragen, mit der Umwelt zu agieren, anstatt gegen sie.