Gökhan Vatansever studierte Umweltingenieurwesen in der Türkei, Polen, Korea und Lettland. Er schloss sein MBA-Studium in Freiberg ab, wo er sich auf Nachhaltigkeit, Umwelt- und Ressourcenmanagement spezialisierte. In seiner Masterarbeit analysierte er die Auswirkungen einer Umstellung auf erneuerbare Energien auf die Unternehmensentwicklung. Außerdem sammelte er Erfahrungen als Ingenieur und Forscher in der Türkei und in Polen. Gökhan Vatansever arbeitet als Sustainability Analyst bei imug rating und bewertet Unternehmen nach Nachhaltigkeitskriterien.
Woran arbeitest Du jetzt gerade bzw. was ist dein Schwerpunkt?
Mein Hauptaufgabengebiet als Sustainability Analyst bei imug rating ist die ESG-Analyse türkischer Unternehmen für die Borsa Istanbul. Dabei analysiere ich, ob sich die Unternehmen mit ihrer Nachhaltigkeitsperformance für den BIST Sustainability Index qualifizieren. Das BIST-Projekt ist eine besondere Tätigkeit für mich als türkischer Staatsangehöriger, da ich mit diesem Projekt zu mehr Nachhaltigkeit und Bewusstsein für ethische Investments in der Türkei beitragen kann.
Weiterhin werde ich im Bereich Emittenten-Services eingesetzt, in dem unabhängige Gutachten für eine glaubwürdige Finanzmarktkommunikation erstellt werden. Hierfür analysiere und bewerte ich die ESG-Performance von Unternehmen und prüfe die Einhaltung von international anerkannten Standards von Emittenten von Green und Social Bonds. Zudem gehört auch die Kontroversenanalyse für die KFM Deutsche Mittelstand AG zu einer meiner Aufgaben.
Warum hast Du einen Beruf mit dem Fokus Nachhaltigkeit gewählt?
Es gab einige gute Gründe, die mich auf den Pfad der Nachhaltigkeit gebracht, bzw. in die Nachhaltigkeitsbranche geführt haben. Bereits als Jugendlicher verfolgte ich mit wachsender Aufmerksamkeit menschengemachte Umweltveränderungen, die auf der ganzen Welt passieren. Umweltbezogene Themen wie globale Dürren, Wasserknappheit, Luftverschmutzung oder der Mangel an alternativen (erneuerbaren) Energietechnologien, waren der Antrieb für mich, meine akademische und berufliche Laufbahn einem nachhaltig ausgerichteten Feld zu widmen.
Da ich ein Zahlenmensch bin, wählte ich ein Bachelorstudium zum Umweltingenieur. Danach zog es mich ins Ausland, um internationale Erfahrungen zu sammeln und eine Vorstellung davon zu bekommen, wie jedes Land mit seinen eigenen Umweltproblemen umgeht. Erste Eindrücke im Bereich Umweltschutz konnte ich durch praktische Erfahrungen in der Türkei und Polen gewinnen, welche ich durch Auslandssemester im Bereich Umwelttechnik in Südkorea und Lettland vertiefen konnte. Diese Erfahrungswerte gaben mir den Impuls, mich in einem MBA-Studium in den Bereichen Nachhaltigkeit, Umwelt- und Ressourcenmanagement in Deutschland zu spezialisieren.
Mein Ziel ist es, durch meine Berufstätigkeit etwas zum Umwelt- und Klimaschutz beizutragen.
Was ist dein persönlicher Klimakiller und dein Beitrag, um dem entgegenzuwirken?
Ein großer Klimakiller für mich ist die Nutztierhaltung und der Fleischkonsum. Ich versuche möglichst auf Fleisch zu verzichten und ersetze es gerne durch andere eiweißreiche Lebensmittel, beispielsweise durch Hülsenfrüchte, verschiedene Arten von Bohnen, Linsen, Quinoa oder Nüsse. Für diese Art von Lebensmittel gibt es viele leckere Rezepte. Ganz kann ich leider nicht auf Fleisch verzichten: Wenn ich Fleisch kaufe, achte ich daher darauf, dass es regionales Bio-Fleisch ist.